Zwei Jahre plus Corona-Zuschlag: so wurden es zwei statt drei Projektjahre!
Mit dem Projekt "Schule INKLUSIVE demokratischer Veränderungen – Selbstbestimmung, Haltung und Verantwortung im gesellschaftlichen Kontext fördern" haben wir demokratische Prozesse an Schulen in vier Ländern näher betrachtet und Raum für einen intensiven und fundierten Erfahrungsaustausch gegeben. Gemeinsam sind wir der Frage nachgegangen, welchen Herausforderungen sich Schulen stellen müssen, um Demokratieverhalten aktiv zu leben und zu fördern.
Demokratiebildung ist heute in den Schulen ein vielfach fächerübergreifendes Querschnittsthema. Gelebte Demokratie bedeutet für jeden Einzelnen, an gesellschaftlichen und politischen Meinungsbildungsprozessen teilzunehmen. Das setzt die Fähigkeit voraus, eigene Interessen zu vertreten und zu verhandeln, andere Meinungen zu akzeptieren und bei möglichen Konflikten faire Lösungen zu finden. Dieses Thema besitzt auch eine wichtige transnationale Dimension: Auf europäischer Ebene spielen auch interkulturelle Aspekte eine Rolle bzw. Selbst- und Fremdbilder in den jeweiligen Ländern.
Die Erziehung junger Menschen als Vorbereitung auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft, die Grund- und Menschenrechte garantiert, ist eine wesentliche Aufgabe der Schule. Demokratie verwirklicht sich im Handeln des Einzelnen wie auch im Zusammenleben. Die Schule ist als Organisation mit der sich weiterentwickelnden Gesellschaft in engem Kontakt. Das Gestalten, Lernen und Üben im gemeinsamen Arbeiten und Leben im Schulalltag ist ein übergeordneter Auftrag am Lernort Schule. Vor dem Hintergrund des weltweiten Erstarkens von Populismus, Rassismus und Ausgrenzung ist es heute aktueller denn je, dass Schule Kindern und Jugendlichen auch einen geschützten Rahmen bietet, in dem alle Fragen gestellt, alle Meinungen geäußert und Diskussionen offen geführt werden dürfen. Nur durch Partizipation am kulturellen, sozialen und politischen Leben kann sich ein Mensch selbstbewusst und gesund entwickeln. Der Auftrag zur Demokratieerziehung ist eingebettet in den Prozess der demokratischen Schulentwicklung.
Ziel des Projektes war es, in einem strukturierten Erfahrungs- und Praxisaustausch Werkzeuge der Kommunikation, Zusammenarbeit und der didaktischen Umsetzung gemeinsam zu entwickeln, zu testen, zu evaluieren und zu dokumentieren. Im Rahmen der Schulentwicklung ergeben sich daraus folgende Herausforderungen:
sich den Veränderungen stellen und Schulpraxis weiterentwickeln,
demokratische Schulentwicklung als Innovationsprozess verstehen,
Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen,
altersgerechte Situationen und Bildungsprozesse initiieren und organisieren,
Heterogenität der Lernenden berücksichtigen.
Wir haben Tools zur Förderung eines demokratischen Zusammenlebens gesammelt und eine gemeinsame Antwort auf die Herausforderungen für eine demokratischen Schulentwicklung gesucht. Nachdem bereits zahlreiche Methoden und Instrumente zur Demokratiebildung mit abgesteckten Schwerpunkten und Zielgruppen vorliegen, wollen wir dem Auftrag zur Demokratiebildung mit dessen Einbettung in einen Prozess der demokratischen Schulentwicklung begegnen.
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